Teil II. – Wie kommt die Webseite auf den Bildschirm?

Im ersten Teil dieser Reihe rund ums Internet wurde die diesem globalen Netzwerk zugrunde liegende Struktur behandelt. Es ist also bekannt, wie die digitale Welt aufgebaut und miteinander verbunden ist. Doch ebenso wie die bloße Anwesenheit einer Atmosphäre zwar das Sprechen auf der Erde ermöglicht, aber ohne Sprache und Sprecher keine Botschaft übertragen wird, müssen Daten über die bereits thematisierte Kommunikationsinfrastruktur nach einem gewissen Protokoll gesendet werden, damit das Netz funktionieren kann.

Was geht im Internet vor sich?

So gibt es zum Beispiel das Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) zum Verschicken von E-Mails oder das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) zum Übertragen von Webseiten im World Wide Web (WWW). Das World Wide Web verkörpert die Gesamtheit aller existierenden Webseiten, es ist jedoch begrifflich nicht mit dem Internet gleichzusetzen, viel eher ist es nur ein Teilbereich des Internets. Das Hypertext Transfer Protocol selbst wurde von Tim Berners-Lee und seinem Team am europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf entwickelt, im Jahr 1991 wurde die erste Webseite der Welt veröffentlicht. Sie ist noch heute unter diesem Link abrufbar. Doch was passiert eigentlich in dem Moment, in dem man auf eine Webseite zugreift?

Die Suche nach der Webseite

Um diesen Vorgang verstehen zu können, muss man wissen, dass eine Webseite aus mindestens einem Dokument, das also übertragen werden muss, besteht. Dieses Dokument ist auf einem mit dem Netz verbundenen Computer, dem sogenannten Webserver, gespeichert und kann auf Anfrage an einen beliebigen anderen Computer im Netz, den Client, gesendet werden. Gleich wie im realen Leben, wo jedem Haushalt unter einer bestimmten Adresse Post zugeschickt werden kann, verfügen auch Webserver und Client über eine Adresse, die sogenannte IP-Adresse (Internet Protocol Address), unter welcher sie erreichbar sind.

Wird nun der URL (Uniform Resource Locator) der Webseite, der eine für den Menschen lesbare Webseitenadresse in der Form https://www.gymstveit.at darstellt, in die Browserleiste eingegeben, fragt der Computer zunächst ein Domain Name System (DNS) nach der „wahren“ IP-Adresse hinter dem URL. Der Einsatz eines URLs erfolgt vor allem daher, dass IP-Adressen nur aus wirren Zahlen und anderen Zeichen bestehen und daher für den Menschen in der Praxis nicht merkbar sind. Sobald der Client die IP-Adresse des Servers herausgefunden hat, schickt er tatsächlich eine Anfrage an diesen und äußert, dass er die Webseitendatei gerne übermittelt bekäme. Ein Wunsch, dem der Webserver umgehend nachkommt. Wenn die einzelnen Datenpakete korrekt empfangen wurden, kümmert sich der Webbrowser um die grafische Darstellung der empfangenen Datei und der Benutzer kann die Webseite anschließend auf seinem Bildschirm sehen.

Quellen:
Robin Nixon. Learning PHP, MySQL & JavaScript. Sebastopol, Kalifornien: O’Reilly Media, 2018. ISBN: 978-1-491-97891-7.
https://science.orf.at/v2/stories/2789471/
https://praxistipps.chip.de/was-bedeutet-www-einfach-und-verstaendlich-erklaert_41241
https://t3n.de/news/erste-webseite-der-welt-666629/