Teil I. – Das Netz, in dem wir hängen

Das Konzept des Netzes.

Das Internet ist ein gigantischer Rechnerzusammenschluss. Es besteht aus Computern, die miteinander durch Kabel oder drahtlose Verbindungen verbunden sind. Der Haken an der Sache: Man kann unmöglich jeden Rechner mit jedem verbinden, der Verkabelungsaufwand wüchse ins Unendliche – das wäre so, als würde man jeden Flughafen dieser Erde mit jedem anderen verbinden wollen. Ein grenzunmögliches Unterfangen. Was hat man sich also in der Luftfahrt überlegt?

Die Lösung des Problems sind Flughafendrehkreuze wie London Heathrow, wo regionale Flüge ankommen, damit die Passagiere von dort aus zu internationalen Zielen weiterreisen können. Umgemünzt auf das Internet bedeutet das, dass nun alle Rechner in einem lokalen Netzwerk an einen sogenannten Router angeschlossen sind. Jeder Computer braucht also nur eine Verbindung zum Router, dem „Datendrehkreuz“. Exakt nach dem Vorbild der Luftfahrt kann man nun mehrere Router, also internationale Flughäfen, zusammenschließen. Der Vorteil: Für jeden neu angeschlossenen Router wird lediglich eine Verbindung zu einem anderen notwendig, egal wie viele Rechner an diesem einen Router hängen. Das Netzwerk kann also effizient wachsen.

 

 

Tatsächliche Umsetzung und Möglichkeiten

Ganz so leicht ist es dann auch nicht. Während man in seinem Haushalt noch alles recht überschaubar verkabeln kann oder gar drahtlose Verbindungen ausreichen, stellt sich die Frage, wie denn das eigene lokale Netzwerk an das weltumfassende Netz angeschlossen werden soll. Das passiert durch bereits vorhandene Telefon- und Fernsehkabel oder das neuere Glasfasernetz, welches die schnellste dieser Varianten darstellt. Ein Modem ist für das Senden und Empfangen der Daten zuständig. Auch drahtlose Verbindungsarten sind möglich und werden vor allem mobil eingesetzt.

Um das Netzwerk auf weltweite Größendimensionen zu skalieren, enden diese Datenleitungen in Routern der Internetanbieter, die mit anderen Internetanbieterroutern über sogenannte Internetknoten verbunden sind. Durch deren geschickte örtliche Verteilung können Datenreisewege minimiert und die Geschwindigkeit gesteigert werden. Der größte Internetknoten der Welt befindet sich in Frankfurt am Main, wo bis zu zehn Terabit (zehn Billionen Bit) pro Sekunde übertragen werden. So kann in der Theorie jeder angeschlossene Rechner über das Netz erreicht werden, ein weltumspannendes Netz ist aus lauter kleineren Unternetzen entstanden.

Zu diesem Zeitpunkt ist also der Aufbau des Internets bekannt, sozusagen der internationale Flugplan. Wie die Daten tatsächlich durch das Internet „fliegen“, wird Thema des nächsten Artikels sein.